Was ist Wechselstrom?
Strom ist nicht gleich Strom – gerade in der Elektromobilität ist es entscheidend, den Unterschied zwischen den verschiedenen Stromarten zu kennen. Denn sie beeinflussen nicht nur die Ladegeschwindigkeit und Effizienz, sondern auch die Auswahl der geeigneten Ladeinfrastruktur. Die wichtigsten Begriffe dabei: Gleichstrom (DC) und Wechselstrom (AC).
„Alternating Current“ (AC) – Wechselstrom – ist der Stromtyp, der europaweit standardmäßig aus der Steckdose kommt – und auch beim Laden von Elektrofahrzeugen über die meisten öffentlichen AC-Ladesäulen genutzt wird. Aber was steckt technisch dahinter?
Wie funktioniert Wechselstrom?
Anders als Gleichstrom (DC für „Direct Current“), bei dem der elektrische Strom stetig in eine Richtung fließt, ändert AC-Strom seine Richtung in regelmäßigen Abständen. In Europa geschieht dieser Richtungswechsel 50-mal pro Sekunde – also mit einer Frequenz von 50 Hertz (Hz). Die Spannung beträgt dabei im Haushaltsnetz in der Regel 230 Volt (V).


Technisch gesehen entsteht dieser Strom durch rotierende Generatoren, wie sie in Kraftwerken eingesetzt werden. Diese erzeugen einen sinusförmigen Spannungsverlauf, der die kontinuierliche Änderung der Stromrichtung verursacht. Durch diese Eigenschaft eignet sich Wechselstrom besonders gut für die Übertragung über lange Distanzen – ein Vorteil, der den Aufbau und Betrieb unseres Stromnetzes seit jeher prägt.
Unterschied Gleichstrom und Wechselstrom
Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der beiden Stromarten im Hinblick auf die Ladeinfrastruktur:
Kriterium | Wechselstrom (AC) | Gleichstrom (DC) |
---|---|---|
Stromrichtung | wechselt periodisch | fließt konstant in eine Richtung |
Anwendung | Haushaltsstrom, AC-Ladestationen | Schnellladestationen, Batterieversorgung |
Ladeleistung | i.d.R. bis 22kW | bis zu 400 kW möglich |
Ladegeschwindigkeit | langsamer, geeignet für längeres Parken | sehr schnell, ideal für Unterwegs-Ladung |
Bedeutung für E-Auto-Fahrer | AC-Laden über Nacht oder am Arbeitsplatz | DC-Laden an Autobahnen oder in Schnellladeparks |
Der Unterschied spielt vor allem bei der Ladezeit eine Rolle: Während AC-Ladungen mehrere Stunden dauern können, sind mit Gleichstrom 80 % der Batteriekapazität oft schon in weniger als 30 Minuten erreicht.
Warum Wechselstrom – wo wird er verwendet?
Wechselstrom ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. In sämtlichen elektrischen Geräten, Beleuchtungssystemen und klassischen Steckdosen kommt er zum Einsatz. Auch das öffentliche Stromnetz basiert nahezu vollständig auf diesem Prinzip.
Im Bereich der Elektromobilität wird Wechselstrom vor allem bei AC-Ladestationen eingesetzt – sowohl im privaten Bereich (z. B. Wallboxen) als auch im halböffentlichen Raum (z. B. Firmenparkplätze, Supermärkte). Typischerweise beträgt die Ladeleistung hier 11 bis 22 kW, was ein Aufladen über Nacht oder während längerer Standzeiten ermöglicht.
Fazit – Wechselstrom als Teil der Ladeinfrastruktur
Wechselstrom ist die tragende Stromart im öffentlichen Stromnetz – und damit ein fundamentaler Bestandteil der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Er eignet sich besonders für das komfortable und flächendeckende Laden mit moderater Geschwindigkeit, etwa zu Hause oder am Arbeitsplatz.
Im Zusammenspiel mit Gleichstrom sorgt Wechselstrom für ein ausgewogenes Ladeangebot: Während DC-Ladung auf Geschwindigkeit ausgelegt ist, steht beim AC-Laden der Komfort im Vordergrund. Beide Systeme sind komplementär – und damit unverzichtbar für eine funktionierende Elektromobilität.
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